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Der Club der Oberbürgermeister

Lange Tradition und Verbundenheit zu Hohenhameln

Wie entstand der Club der Oberbürgermeister?

Am Donnerstag, den 01. April 1954 wurde im Gasthaus „Busse“ die erste Gemeindeversammlung nach Kriegsende abgehalten. Wie auch in den anderen Ortschaften waren nur verheiratete Männer geladen. Dem offiziellen Teil folgte ein „Gemütliches Beisammensein“.

Die Teilnehmer beschlossen, in jedem Jahr am Fastnachtsmontag (Rosenmontag) diese öffentliche Gemeindeversammlung einzuberufen und im Anschluß daran Fastnacht zu feiern. Im Einvernehmen mit allen Beteiligten wurde vorgeschlagen, den „gemütlichen Teil“ dadurch zu festigen, dass jeweils im Vorjahr aus den Reihen der Teilnehmer ein „Oberbürgermeister“ (OB) gewählt und ein Fastnachtsparlament bestimmt werden sollte, die für die Veranstaltung im nächsten Jahr verantwortlich waren. Als „Dank“ für seine aufreibende Tätigkeit bekam jeder OB einen „Adelstitel“ verliehen. Die Amtstracht war schwarz, Kutscherrock und Zylinder.

Der Ort Hohenhameln wurde für die Fastnachtszeit in „Bad Hohalia“ umbenannt. Die Veranstaltung war öffentlich und für jeden verheirateten Mann zugänglich, getragen von dem Wunsche, den Einwohnern von Hohenhameln zu dienen und die Dorfgemeinschaft zu festigen. Erst 1964, im Amtsjahr von OB Günter Norden (Günter, der Rosige/Reginald vom Erlenhof), wurden dann auch die verheirateten Frauen zugelassen. Sie kamen kostümiert und der Saal drohte aus allen Nähten zu platzen.

1955 war der erste Oberbürgermeister Johannes Böker, als Johannes der Erste. Ihm folgte 1956 Wilhelm Busse (Wilhelm, der Erste), der für den jeweils amtierenden OB, als äußeres Zeichen der Amtsgewalt und Würde, eine Amtskette und einen Ratsschlüssel anschaffte.

Die ständige Aufgabe des Finanzministers im Parlament übernahm Hermann Sohns (Hermann, der Siebenundzwanzigste), der auch am Rosenmontag seinen Finanzbericht abgab. Heute wird dieses Amt von Hans-Jürgen Schaare (Smutje von Pötten und Pannen) ausgefüllt.

Was macht den Club heute aus?

Nach nunmehr über 60 Jahren ist aus der einstigen öffentlichen Gemeindeversammlung ein Club mit rund 40 aktiven Oberbürgermeistern geworden. Wie damals wird in jedem Jahr ein neues Club-Mitglied aus Volkes Mitte aufgenommen und darf dann als Oberochse den kommenden Rosenmontag ausrichten.

Selbstverständlich kann das heutzutage niemand mehr alleine schaffen.

Aus der kleinen Bürgerversammlung im Gasthaus Busse ist heute ein großes, über die Grenzen des Landkreis hinaus bekanntes, Event geworden: Mehrere hundert Gäste und Bürger von Bad Hohalia versammeln sich in jedem Jahr in der Mehrzweckhalle in Hohenhameln, um einem mehr als 4 stündigen Programm mit professioneller Bühnenshow, Tanz, Gesang und natürlich auch großartigen Büttenreden zu folgen.

Die Technik in der Halle ist zwar reifer geworden, hat ihre Prüfungen aber noch nicht alle bestanden. Es „strahlt“, glitzert und nebelt in vollen Zügen. Der Ton ist zwar lauter, aber an manchen Stellen nicht unbedingt deutlicher. Für den Oberochsen und den Club der Oberbürgermeister ist die Technik in jedem Jahr aufs Neue eine echte Herausforderung, will ein Saal mit gut 300 gut gelaunten Narren auch erst einmal ordentlich beschallt werden.

Doch auch daran arbeitet man in Bad Hohalia gemeinsam: Mittlerweile sind ein ganzes Team von Tonmischern, Bühnenhelfern und Event-Managern mit der Technik in der Halle betraut. So sind wir uns darüber gewiss, dass es auch in den kommenden Jahren immer wieder technische Verbesserungen und Neuerungen in Bad Hohalia geben wird.

Und auch im Club hat sich einiges getan: In der heutigen Zeit braucht ein Club jemanden, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Über viele Jahre übernahmen dieses Amt der einstige Gemeindedirektor von Hohenhameln, Wilhelm Hilker (Willi, der Veränderliche) sowie Heinrich Potesta (Heinrich, der Aufsteiger). Mittlerweile sind zwei neue Oberbürgermeister damit beschäftigt, den Club und vor allem den Rosenmontag in aller Munde zu bringen: Sven Meyer (Sven, der Werbecowboy aus dem Legoland) und Malte Cavalli (Malte, das postende Alfatier) kümmern sich heute um Pressearbeit und mittlerweile auch die neuen Medien wie Website und soziale Medien.

Was macht das Clubleben aus?

Längst sind die Aktivitäten der Oberbürgermeister nicht mehr nur auf die Fastnachtszeit beschränkt. So wird am runden Geburtstag eines bewährten Oberbürgermeisters eine Delegation entsandt, die den Jubilar zum „alten (50) oder steinalten (60) Sack“ ernennt und die zugehörigen Insignien überreicht.

Im Frühsommer unternimmt man einen Tagesausflug mit Frauen: Die sogenannte „Fahrt ins Blaue“. Ziel ist dann immer ein interessanter Ort in der näheren Umgebung. Im Rahmen regionaler Sehenswürdigkeiten plant der amtierende Oberbürgermeister diese Fahrt im Geheimen. Niemand weiß also zu Reisebeginn, wohin es geht und was ihn erwartet: Vielleicht eine regionale Sehenswürdigkeit und ein ausgedehnter Spaziergang am Nachmittag? Am Abend wird man auf jeden Fall für die „Mühen“ des Tages mit einem traditionellen, zünftigen „Spargelessen“ entlohnt.

Im Spätsommer findet der schon traditionelle Grillabend, welcher ebenfalls mit den Ehefrauen begangen wird, statt.

Der Club der Oberbürgermeister wird in der jüngsten Zeit immer mehr von Vereinen und Institutionen, aber auch von Privatpersonen eingeladen.

Fester Bestandteil des Jahresablaufes ist die Teilnahme am Schützenfest in Hohenhameln. Jubiläen anderer Vereine werden ebenfalls besucht.

Auch der Rosenmontag in Bad Hohalia wird seit einiger Zeit von auswärtigen Fastnachtsgilden und -Vereinen besucht. So zum Beispiel im Jahre 2015 von einer Abordnung des Elferrat der Männerfastnacht Lengede von 1902 e.V. und ist somit auch über die Grenzen der Gemeinde Hohenhamelns hinaus eine Institution.

Der Club der Oberbürgermeister von „Bad Hohalia“ gestaltet so das vielfältige Vereinsleben in Hohenhameln mit und bietet mit seinem Erkennungsmerkmal, dem schwarzen Rock und dem Zylinder, behangen mit vielen Orden, immer ein buntes Bild und verbreitet stets eine übergreifende Fröhlichkeit.

Nur noch

bis Rosenmontag.

Copyright © 2017 - Club der Oberbürgermeister von 1954